Eschenlohe und seine Geschichte
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Auf
geschichtsträchtigem Grund im Tal zwischen Ester- und
Ammergebirge, dort wo nachweislich um 200 nach Chr. unter
Septimus Severus die Römerstraße ausgebaut wurde und
gen Norden führte, erhoben sich später die das Land
beherrschenden Burgen, zu denen auch die Burg der Grafen von
Eschenlohe gehörte. Diese befand sich auf einem Hügel -
dem Vestbühl - am südlichen Ortsende. |
Die
Besitztümer der Grafen von Eschenlohe erstreckten sich nach
Süden über Partenkirchen und Mittenwald weit hinaus bis
in das Ultental in Südtirol, nach Norden bis Murnau und zum
Staffelsee. Weiter nördlich waren ihre Besitzungen zwischen
jenen der Grafen von Andechs verstreut. Man vermutet, daß
sie mit diesen in verwandtschaftlicher Beziehung standen.
Dafür spricht die Übereinstimmung des Wappens beider
Grafengeschlechter. |
Udalschalk, vermutlich ein Bruder des Grafen Berthold I. von
Eschenlohe wurde 1184 zum Bischof von Augsburg geweiht.
Berthold III., erstmals urkundlich 1246 erwähnt, hatte keine
männlichen Nachkommen und verkaufte seine gesamten
Besitzungen im Jahre 1294. Ein Teil davon, einschließlich
Eschenlohe, wurde Eigentum des Hochstiftes Augsburg; dieses
Gebiet wurde wiederum 1332 an Kaiser Ludwig verkauft, der es an
das Kloster Ettal übergab. Die Besitzungen Partenkirchen und
Mittenwald veräußerte Berthold III. für 1000 Mark
lötigen Silbers und jährlich - bis an sein Lebensende -
5 Fuder Bozener Weines an den Bischof von Freising. Der Name des
Eschenloher Grafengeschlechtes ist ab dem 14. Jahrhundert nicht
mehr nachzuweisen.
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Nach dem Verfall der Burg errichteten Ansiedler ihre
Häuser aus den Steinen des Burggemäuers. Ein
ansehnlicher Ort entstand. |
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Spurlos ging die Burg
verschwunden,
Kein Gemäuer weit und breit,
Nichts was weiter könnt´ bekunden
Alter Ritter Herrlichkeit.
Die Zeit des Faustrechts hat zerstöret,
Was einst bestand viel hundert Jahr,
Was mächt´gen Grafen hat gehöret, |
Was Schmuck des Loisachtales
war.
Nun blicket traut ins Tal hernieder
Das Kirchlein von St.Nikolaus.
Und Moos und Farn und bunter Flieder
Bedeckt den Rest vom Grafenhaus.
(aus Zimmermanns Oberbayerischem
Wanderbuch) |
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Dort, wo sich einst die Burg erhob, wurde 1628
durch Abt Ottmar von Ettal aus dem zerfallenen Turm die St.
Nikolaus Kapelle erbaut, von der man - wie einst die Grafen von
Eschenlohe - einen herrlichen Blick über das ganze
Loisachtal hat.
1764 bis 1782 erbaute das Kloster Ettal dem Ort eine schöne
Kirche zu Ehren des Märtyrers Clemens. |
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