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Die Geschichte der Gemeinde Eschenlohe
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Das Gebiet der heutigen Gemeinde Eschenlohe ist schon sehr lange besiedelt. Bereits um das Jahr 200 n. Chr. führte eine
römische Handelsstraße durch das Werdenfelser Land in
Richtung Norden nach Augsburg. Später beherrschten die
Grafen von Eschenlohe das Land unter der Zugspitze. Ihre Burg
befand sich auf dem Vestbühl am südlichen Ortsende. Da
Graf Berthold III. keine männlichen Nachkommen hatte,
verkaufte er im Jahr 1294 seinen gesamten Besitz. Das Gebiet um
Eschenlohe kam zuerst an das Hochstift Augsburg. 1332
veräußerte es der Augsburger Bischof an Kaiser Ludwig,
der es schließlich dem Kloster Ettal übergab.
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts blieb Eschenlohe im Besitz
des Klosters Ettal. Bei der Säkularisation im Jahre 1803
wurde ein großer Teil der ehemaligen Klosterbesitzungen an
die ortsansässigen Bauern aufgeteilt. Viehzucht und vor
allem der Holzreichtum der umliegenden Wälder brachten einen
gewissen Reichtum in den Ort, der sich auch in der prunkvollen,
1782 eingeweihten Pfarrkirche St. Clemens ausdrückte.
Nutzholz und Holzprodukte aus dem Loisachtal wurden im 19.
Jahrhundert nachweislich bis nach Wien und Ungarn
geflößt.
Mit der Eröffnung der Bahnlinie im Jahre 1889 begann auch in
Eschenlohe eine neue Epoche. 1930 nahm das Hartsteinwerk
Werdenfels mit dem Abbau und der Verarbeitung von Quarzitgestein
aus dem Murnauer Moos seinen Betrieb auf. Die so genannte
"Olympiastraße" - die heutige B 2 - die anlässlich der
Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen gebaut
wurde, verbesserte die Verkehrsanbindung des Ortes. Die beiden
Eschenloher Straßentunnels dienten während des Krieges
als Produktionsstätten der Flugzeugwerke
Messerschmitt.
Von den Auswirkungen des 2. Weltkriegs blieb Eschenlohe
weitgehend verschont. Allerdings kamen in den Jahren 1945/46
zahlreiche Flüchtlinge und Heimatvertriebene in den Ort, die
die Einwohnerzahl gegenüber der Vorkriegszeit nahezu
verdoppelten. 1956 errichtete die Firma Siemens AG in Eschenlohe
ein Kurzentrum für ihre Mitarbeiter. Dies gab dem
örtlichen Fremdenverkehr, der bereits vor dem 1. Weltkrieg
mit den ersten "Sommerfrischlern" Einzug gehalten hatte,
zusätzlichen Auftrieb. Die Fertigstellung der Autobahn bis
zu ihrem heutigen Ende im Jahre 1982 machte Eschenlohe auch zu
einem Naherholungsgebiet für die Bevölkerung
Münchens.
Mit der Ausweisung großzügiger Gewerbeflächen im
Norden des Gemeindegebiets in der jüngsten Vergangenheit,
stellte die Gemeinde Eschenlohe die entscheidenden Weichen
für die künftige Entwicklung des Ortes. Einem an die
Landschaft angepassten Bauen und umweltverträglichen
Produzieren wird dabei ein hoher Stellenwert beigemessen. |
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